Gynäkologie
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Gynäkologie

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Jahreskontrolle
Krebsvorsorge
HPV-Testung
Kolposkopie
Verhütung
Kinderwunsch

Vorsorge / Jahreskontrolle

Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung dient der Früherkennung von Krankheiten. Sie beinhaltet neben dem ärztlichen Gespräch eine Kontrolle des Körpergewichts, des Blutdrucks und wenn notwendig eine Blut -und Urinanalyse. Dazu kommt das Abtasten der Brust und eine frauenärztliche Vorsorgeuntersuchung mit Krebsvorsorgeabstrich des Gebärmutterhalses und Tastuntersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke. Nebenbei beurteilen wir auch die Haut / Schleimhäute im Genitalbereich auf Veränderungen oder Infektionen (pH Messung, Nativabstrich).

Während der Menstruation ist eine Vorsorgeuntersuchung nur eingeschränkt möglich. Sie dürfen uns kontaktieren und den Termin kurzfristig verschieben.

Eine erste Vorsorgeuntersuchung wird in der Regel um das 21. Lebensjahr durchgeführt. Bei jungen Frauen, die mit der Pille oder Spirale verhüten, auch mal früher. Bei Beschwerden können sie uns natürlich jederzeit kontaktieren.

Die Grundversicherung übernimmt die Kosten für die ersten beiden Vorsorgeuntersuchungen mit Krebsvorsorgeabstrich im Jahresintervall, danach bei unauffälligem Befund, eine Untersuchung alle 3 Jahre als Präventionsleistung. Gleichzeitig gilt die Kostenbeteiligung, das heisst die Franchise und der Selbstbehalt werden fällig. Wünschen Sie eine jährliche Vorsorgeuntersuchung, tragen Sie die Kosten selber oder allenfalls werden diese von einer Zusatzversicherung übernommen. Dies sollten Sie vorher abklären.

Wird in der Vorsorgeuntersuchung ein auffälliger Befund festgestellt, der weiter abgeklärt werden muss, wie z.B. eine Ultraschalluntersuchung, dann gilt dies als Behandlung im Krankheitsfall und wird im Rahmen Ihrer Franchisen-Regelung von der Grundversicherung übernommen.

Nicht jede Frau hat die gleichen Bedürfnisse – Generell versuchen wir im Gespräch mit Ihnen, ein auf Ihre Lebenssituation angepasstes Vorsorgeintervall zu finden, welches medizinisch sinnvoll erscheint.

Was ist ein Krebsvorsorgeabstrich?

Bei einem Krebsvorsorgeabstrich der Gebärmutter entnimmt der Arzt Zellen von der Oberfläche des Muttermundes und aus dem unteren Anteil des Gebärmutterhalses. Dies dient der Früherkennung von Krebsvorstufen. Das Vorgehen ist in der Regel nicht schmerzhaft, kann aber in seltenen Fällen durch mechanische Reizung, zu einer leichten Schmierblutung führen. Im Labor begutachten speziell ausgebildete Mediziner (Zytologen) die Zellen auf Veränderungen und unterteilen diese in leichte (LSIL, CIN 1), mittlere oder schwere Auffälligkeiten (HSIL, CIN II oder CIN III). Nur die schweren Veränderungen CIN III zählen als Krebsvorstufe.

Leichte Veränderungen können durch lokale Infektionen, z.B. auch mit dem HPV-Virus, bedingt sein. Ebenso können Hormonmangelzustände oder mechanische Reizung z.B. durch einen Spiralenfaden ursächlich sein. Diese Veränderungen sind ein recht häufiger Befund v.a. bei jungen Frauen und bilden sich in den meisten Fällen von alleine wieder zurück.

Mittlere oder schwere Veränderungen im zytologischen Abstrich gehören weiter abgeklärt. Hierfür gibt es ein genaues Schema der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, wie wir als behandelnde Ärztinnen vorgehen sollen.

  • Wir erheben Risikofaktoren: Wie lange ist der Abstrich schon auffällig? Raucht die Patientin? Hat sie wechselnde Sexualpartner? Ist sie gegen das HPV Virus geimpft?

  • Wir führen eine mikroskopische Untersuchung des Muttermundes durch (Kolposkopie s.u.)

  • Wir schliessen Infektionen aus mittels Messung des Scheiden-pH Wertes, schauen unter dem Mikroskop das Scheidensekret an (Nativpräparat) oder können auch mal einen Bakterienabstrich in das Labor senden

  • Wir können je nach Alter der Patientin und Ausprägung des Befundes eine HPV Testung machen (s.u.), um die Risikosituation noch besser einschätzen zu können.

  • Wir können kleine Knipsbiopsien aus dem Bereich des Muttermundes entnehmen. Dies ist weitestgehend schmerzlos, manchmal verspürt man einen kleinen «Zwick». Durch die Untersuchung der Gewebestückchen, kann das Labor uns noch eine bessere Aussage zur Art der Veränderung machen

Auffälliger Befund im Krebsabstrich? Keine Panik!

Manchmal kommt es vor, dass wir Patientinnen nach dem Erhalt des Resultates des Krebsvorsorgeabstrichs kontaktieren und zu einer weiterführenden Untersuchung des Gebärmutterhalses einbestellen. Dies löst oft Unsicherheiten und Ängste aus, die wir verstehen können, die aber häufig unbegründet sind.

Was ist eine Kolposkopie?

Für die adäquate Beurteilung der auffälligen Befunde benötigt es spezialisiertes Fachwissen, klinische Erfahrung und optimale technische Voraussetzungen. 

Eine Kolposkopie ist eine Untersuchung der Scheidenschleimhaut und des Muttermundes mit einem speziellen Mikroskop. Durch die Vergrösserung lassen sich Veränderungen erkennen, die mit blossem Auge schwer oder gar nicht zu sehen wären. Betupft die Ärztin die Zellen mit speziellen Lösungen, kann sie durch die Zellreaktion Rückschlüsse auf den möglichen Schweregrad der Veränderungen ziehen und wenn nötig eine Schleimhautprobe an einer repräsentativen Stelle entnehmen.

Wir arbeiten im Rahmen unserer Dysplasie-Sprechstunde auf dem neusten Stand der Technik mit dem Video-Kolposkop von Vidan. Hier haben wir die Option die Patientin mit in die Untersuchung einzubeziehen, ihr die Befunde über den angeschlossenen Bildschirm zu zeigen und zu erklären. Eine direkte digitale Dokumentation erfolgt bei jeder Untersuchung. 

Unsere Ärztinnen sind im Bereich der Kolposkopie speziell ausgebildet und geprüft (Kolposkopiediplom der Eurepean Federation for Colposcopy) und arbeiten nach den Leitlinien der SGGG. Gerne beantworten wir Ihre Fragen bei einem persönlichen Gespräch. Wir sind für Sie da.

HPV Testung – was ist das?

Das humane Papillomavirus (HPV) kommt häufig vor und ist sexuell übertragbar. Es sind viele verschiedene Virenstämme bekannt. Sie sind vor allem auf Schleimhäuten zu finden und verschwinden gerade in jungen Jahren häufig von alleine wieder. Einige HPV-Typen können höchst unerwünschte Genitalwarzen (Feigwarzen) auslösen, andere können bei längerfristiger Besiedelung der Zellen über Vorstufen (Dysplasien) Krebserkrankungen der Genital-, Anal – oder Mundschleimhaut auslösen.

Bei unklaren, schwierig zu beurteilenden Zellveränderungen der Schleimhaut, kann eine HPV Testung zur Einschätzung der Risikosituation von Vorteil sein. 

Viele Mädchen und junge Frauen lassen sich heute gegen das HPV-Virus impfen, um das Risiko einer langfristigen Besiedlung und einer Krebsentwicklung zu reduzieren (HPV- Impfung). Auch für Knaben und junge Männer ist die Impfung zugelassen und nach schweizerischem Impfplan empfohlen.

Bis zum 27. Geburtstag kann die Impfung kostenlos über das kantonale Impfprogramm erfolgen – auch bei uns in der Praxis!

Wie weiter?

Das weitere Vorgehen ist immer abhängig von der Diagnose und der Risikosituation. Man muss wissen, dass diese Zellveränderungen in der Regel nicht schnell entstehen, sondern ein chronischer Reiz über einen längeren Zeitraum zu Grunde liegt. Daher macht es aus medizinischer Sicht keinen Sinn, kurzfristige Kontrollen bereits nach 1-2 Monaten durchzuführen. Hier werden wir oftmals noch keine Besserung sehen können.

Bei leichten Zellveränderungen im Abstrich und normaler Mikroskopie empfehlen wir eine Kontrolle im Intervall von 6 Monaten. Zwischenzeitlich sollte sicher ein vorhandener Infekt behandelt, das Scheidenmilieu optimiert oder ein möglicher Hormonmangel ausgeglichen werden. Durch Optimierung des Lebensstils (z.B. Nikotinverzicht, gesunde Ernährung, Stressmanagement, ausreichend Schlaf, sportliche Aktivität), unterstützt man das Immunsystem in seiner täglichen Arbeit. Zusätzlich therapieren wir gerne auf pflanzlicher Basis mit speziell für uns hergestellten Vaginalzäpfchen, die den Heilungsprozess unterstützen können. 

Bei mittleren Zellveränderungen in der Biopsie kann unter engmaschiger Kontrolle und o.g. unterstützenden Massnahmen zugewartet werden, da sich die Befunde mehrheitlich spontan zurückbilden. Es ist immer eine erneute Kontrolle nach 6 Monaten angezeigt.

Bei schweren Zellveränderungen/Krebsvorstufe in der Biopsie, empfiehlt man eine sogenannte Konisation, einen ambulanten, operativen Eingriff. Da sich die schweren Veränderungen (CIN III) in der Regel nicht von alleine zurückbilden und über die Zeit in einen Gebärmutterhalskrebs übergehen können, sollte der veränderte Bereich am Muttermund entfernt werden. Dies erfolgt in der Regel im Spital in einer kurzen Narkose. Meist arbeitet man heute mit einer elektrischen Schlinge (LLETZ-Konisation), um das Gewebe möglichst schonend zu entfernen und eine gute Blutstillung zu gewährleisten.

Aufgrund der modernen Operationsverfahren steht der Familienplanung und einer unkomplizierten Schwangerschaft, auch nach einem solchen Eingriff, in der Regel nichts im Wege. Nach dem Eingriff sind engmaschige Kontrollen nach 6, 12 und 24 Monaten mit gleichzeitiger HPV Testung angezeigt.

Verhütung

Verhütungsmittel: Welche gibt es und wie finde ich die richtige Mathode?

Verhütung geht jeden etwas an! 

Von der Pubertät bis zu den Wechseljahren beschäftigen sich alle Menschen mit diesem Thema, die eine ungewollte Schwangerschaft verhindern möchten. Es existiert eine große Auswahl an sicheren Verhütungsmethoden, allerdings ist es nicht immer ganz einfach die passende Verhütung zu finden und sich in dem Wust aus Informationen, die heute täglich auf uns einprasseln, zu orientieren.

  • Wie hoch ist die Verhütungssicherheit?
  • Infektionsrisiko und Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen?
  • Hormone oder keine?

Der Wunsch nach einer hormonfreien Verhütung ist sehr aktuell und vor allem auch junge Frauen wünschen sich eine möglichst nebenwirkungsarme Methode. Im Folgenden stellen wir Ihnen kurz die gängigen Optionen vor. Im Einzelfall ist es immer wichtig im Beratungsgespräch die Vor- und Nachteile einzelner Methoden zu diskutieren.

Kinderwunsch

Der Ablauf der Kinderwunschabklärung/-behandlung in unserer Praxis ist wie folgt. Zu Beginn steht das Erstgespräch, bei welchem der Partner vorzugsweise anwesend ist. In diesem werden die benötigten Schritte erklärt und in die Wege geleitet. Folgende Termine sind meistens nötig:

  • Hormonstatus -> 1. – 5. ZT Blutentnahme für die Hormonanalyse
  • Eileiterdurchgängigkeitsprüfung -> 8. – 14. ZT Kontrastmittelultraschall
  • Spermiogramm des Mannes -> Labor Medica

Nach Erhalt der Resultate wird ein weiteres Gespräch stattfinden. Dabei wird ein individueller, auf Sie abgestimmter, Therapieplan aufgestellt. Sie werden über die Therapiemethoden informiert und instruiert. Bitte rufen Sie am 1. Zyklustag (ZT) an, um die Termine zu vereinbaren. Der 1. Tag der Menstruation (1. ZT) zählt als der Tag, an welchem die Blutung von morgens bis abends besteht.

Hormonstatus der Frau

Es werden am 2.-5. Zyklustag folgende Hormone aus dem Blut bestimmt. Dies kann entweder bei uns in der Praxis oder in einem externen Labor erfolgen.

  • FSH und LH: Diese Hormone werden in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) produziert und steuern die Eierstöcke. Eine Erhöhung des FSH zu Zyklusbeginn zeigt ein Nachlassen der Eierstockfunktion an.
    LH steigt in Zyklusmitte sprunghaft an und löst somit den Eisprung aus.
  • AMH (Anti-Müller-Hormon): Dieses Hormon entspricht der Eizellreserve. Die Messung ist zyklusunabhängig.
  • E2: Haupt-Geschlechtshormon der Frau, wird vom reifenden Eibläschen (Follikel) im Eierstock produziert.
  • Testosteron: Männliches Geschlechtshormon, welches in geringen Mengen auch bei der Frau vorhanden ist. Ein Überschuss davon führt zu vermehrtem Haarwuchs, unreiner Haut oder sogar Vermännlichung, ein Mangel unter Umständen zu fehlendem sexuellen Verlangen.
  • DHEA: DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist die Vorstufe sowohl für die männlichen als auch für weiblichen Sexualhormone.
  • Prolaktin: Steuert die Produktion der Muttermilch in Schwangerschaft und Stillzeit. Ausserhalb der Schwangerschaft ist ein Überschuss an Prolaktin schädlich und hemmt den Eisprung. Die Produktion ist stressabhängig.
  • Ferritin: Eisen

Kontrastsonographie zur Überprüfung der Durchgängigkeit der Eileiter

Bei dieser speziellen Ultaschalluntersuchung wird mit einem feinen Schlauch eine Flüssigkeit in die Gebärmutter eingespritzt. Dabei kann man feststellen, ob die Eileiter durchgängig sind. Gleichzeitig wird die Gebärmutterhöhle beurteilt. Diese Untersuchung ist einerseits diagnostisch aber auch therapeutisch sinnvoll, da damit minimste Verklebungen in den Eileitern durch die Spülung eröffnet werden können. Dies kann zusätzlich die Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen. Die Untersuchung ist schmerzlos und benötigt keine Narkose. Sie können danach normal in Ihren Alltag zurückkehren und sind völlig arbeitsfähig.

Spermiogramm beim Mann

Der Samen Ihres Mannes wird auf die Anzahl, Form und Beweglichkeit der Spermien und auf das Vorliegen einer Entzündung untersucht. Für diese Untersuchung überweisen wir die Patienten an externe Labors und gegebenenfalls zu einem spezialisierten Urologen, falls weitere Abklärungen notwendig wären.